Leseprobe: ...
Marie träumt. Marie träumt, dass sie träumt. Sie träumt, dass sie von der Mathematikschularbeit träumt. Sie rechnet Beispiel eins, zwei, drei - vier. Es geht so leicht, denkt sie – wie im Traum. Vielleicht ist es ein Traum, denkt sie im Traum. Aber etwas kommt da, etwas Unangenehmes. Was ist es nur? Es macht Lärm. Plötzlich die Erkenntnis. Sie hat die falsche Gruppe, sie sitzt in der falschen Klasse, sie liegt in der falschen Schule. Warum liegt? Die Ohren tun weh, der Lärm, der schreckliche Lärm. Sie streckt die Hand aus nach dem Fünfer, da ist plötzlich ein Fünfer, der rasselt.
Der Wecker. Sie liegt im Bett. Jetzt piepst auch das Handy. Aus, alles aus. Wecker aus. Das Handy fällt aus dem Bett und piepst, piepst, piepst… Die Wirklichkeit. Heute steht sie früher auf, denkt sie. 5 Uhr. Scheiße 5 Uhr. Noch zweieinhalb Stunden bis zur Schularbeit. Mathematikschularbeit. Wenn sie die wieder verhaut, dann… Sie hat bis 1 Uhr gelernt. Gerechnet. Ja, gerechnet, aber was? Keine Ahnung, wann muss sie welche Formel nehmen? Sie hat mit Isabel noch ganze Nacht über Handy und Facebook diskutiert. Aber Isabel ist auch keine Mathematikleuchte. Nein, meinte Isabel, Zinseszinsrechnungen kommen nicht, aber irgendwelche blöde Körper. Wie hoch ist der Aussichtsturm auf einem kegelförmigen Berg, wenn…
Warum nur ist Marie keine Bergwanderin und klettert auf den Aussichtsturm? Aber das hätte Ihr in Mathematik auch nichts gebracht. Vielleicht ist es besser gar nicht aufzustehen. Sie könnte Fieber haben...
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